
Die Versorgung des Pferdes mit Mangan ist in der Regel über Grünfutter und Heu gesichert. Deshalb sind akute Mangelzustände so gut wie nicht bekannt. Pferde sind gegenüber einer hohen Manganaufnahme sehr tolerant.
Da futtermittelrechtlich ein Höchstgehalt von 150 mg/ je kg Alleinfutter bei 88% TS vorgegeben ist, und Heu bzw. Grünfutter bei ca. 30 bis 200 mg/kg TS liegen, ist eine Überdosierung nahezu ausgeschlossen, es sei denn, es werden Mineralstoffpräparate mit sehr hohem Mangangehalt gefüttert.
Die Datenbank von Opti‑Ration® enthält die Manganwerte der Futtermittel. Die SOLL- und IST-Werte für Mangan in der Ration werden geprüft und angepasst.

Mangan Bedarf (SOLL)
- im Erhaltungsbedarf 4,5 mg je 1 kg metabolische Körpermasse (SOLL-Lebendgewicht hoch 0,75), Wachstum, Arbeit- oder Zuchtleistung 6 mg, Saugfohlen abweichend
Zuschläge für:
- (oxidativen) Stress
- PSSM/MIM
- überdurchschnittliche Bemuskelung

Maximalwert
6 mg je kg SOLL Lebendgewicht
Also keine Angst vor hohen Werten. Die Ration ist auch dann meist noch im grünen Bereich, wenn der Mangangehalt deutlich über dem Soll-Wert liegt. Der Grenzwert wird jedoch nicht mehr auf Basis der Trockensubstanz der Gesamtration berechnet, sondern bezieht sich auf das Gewicht des Pferdes. So können langfristige Lagerintoxikationen vermieden werden.

Minimumwert
Tagesbedarf in Höhe von 4 bis 8 mg je kg SOLLGEWICHT metabolischer Körpermasse plus Zuschläge
Mangan in der Pferdefütterung
Mangan wurde in der Pferdefütterung lange Zeit eher wenig beachtet. Zitat Dr. Weyrauch: Die große Bedeutung von Mangan für den Stoffwechsel und die Struktur der Muskeln, den Knochen- und Gelenksaufbau, das Bindegewebe, aber auch für die Gesundheit von Nerven, die Fruchtbarkeit und den Schutz des Immunsystems wurde zwar früh erforscht, aber erst viel zu sehr spät wirklich ernst genommen.
Mangan spielt bei diversen Stoffwechselvorgängen eine tragende Rolle und ist Bestandteil etlicher Enzyme. Die Bedeutung von Mangan wird insbesondere bei der Fütterung von PSSM-und Cushingpferden deutlich. Pferde, die unter (oxidativem) Stress stehen, haben eine erhöhten Manganbedarf. Das bedeutet, dass Leistung im Sinne von Zucht, Arbeit oder Wachstum, aber auch Stress beim Pferd einen Mehrbedarf an Mangan auslösen.
Fruchtbarkeit, Knochen- und Gelenkentwicklung, das Nervenkostüm, und sogar die Pigmentierung der Haut hängen in hohem Maße von einer ausreichenden Manganversorgung ab. Es wird darüber hinaus angenommen, dass Vollblüter genetisch bedingt einen höheren Manganbedarf haben.
Dies gilt analog für Rassen, deren Muskulatur von Natur aus stark ausgeprägt ist, aber auch für Pferde mit trainingsbedingt überdurchschnittlicher Muskulatur.
Die Kurzform lautet also: Mehr Leistung – mehr Mangan
Wer hierzu mehr wissen möchte, dem empfehlen wir den Artikel von Frau Dr. Weyrauch
Ist der Mangangehalt zu hoch, begünstigt dies Anämien, vermutlich infolge mangelnder Eisen-Absorption.
Ist der Mangangehalt zu niedrig, führt das bei deinem Pferd kurzfristig zu Leistungsdepression, Muskelkater, Hautfunktionsstörungen, langfristig zu fehlerhafter Gelenk- und Skelettentwicklung, Fruchtbarkeitsstörungen, allergischen Reaktionen und Abwehrschwäche.
Quellen:
